Besuch des Felslabors NAGRA an der Grimsel

Ein wunderschöner Sommertag präsentierte sich am 31. Juli 2013, als fünfzehn erwartungsvolle GV-erinnen und GV-er sich am Bahnhof Thun einfanden, um Richtung Grimselpass aufzubrechen. AH- BALU hatte den Anlass super organisiert. Mit dem bequemen Reisecar fuhren wir den beiden Seen entlang Richtung Meiringen., Der Chauffeur, auf seiner letzten Dienstfahrt, informierte uns laufend über Details während der Fahrt. welche auch die Kenner der örtlichen Geographie erstaunten.

unterwegs
In Erwartung der kommenden Dinge

Es ist jedes Mal ein Erlebnis, ab Innertkirchen die Passstrasse Richtung Grimsel zu befahren. Trotz wunderbarem Reisewetter war der Verkehr Richtung Wallis eher mässig.

Klein- und Grossgelmerhorn
Klein- und Grossgelmerhorn

Unter der Räterichsbodenstaumauer war unser Tagesziel erreicht. Hier hiess es umsteigen. Beim Zugangsstollen der Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) wurden wir von zwei NAGRA-Mitarbeitern begrüsst um anschliessend in zügiger Fahrt in einem Personentransporter zum Eingang des Felslabors zu gelangen. Unser sehr fachkompetenter Führer, ein Geologe, führte uns nun rund zwei Stunden durch die Anlagen.

Das Felslabor Grimsel liegt 1730 Meter über Meer in granitischen Gesteinen des Aarmassivs. Das Labor ist rund einen Kilometer lang und wurde 1983 mit einer Tunnelbohrmaschine und im Sprengvortrieb aufgefahren und 1995/1997 erweitert.

Im Felslabor Grimsel werden, im Gegensatz zum zweiten NAGRA Labor in Mont Terri (nördlich von St. Ursanne; Kanton Jura) welches sich auf Untersuchungen im Tongestein spezialisiert hat, die unterschiedlichen geologischen Verhältnisse im Granitgestein (geklüftete/wasserführende sowie homogene/dichte Gesteinsbereiche) untersucht. Die vorherrschenden idealen Rahmenbedingungen dienen zur Untersuchung der Wirkungsweise der geologischen, sowie auch der technischen Barrieren von geologischen Tiefenlagern. Dazu werden Projekte durchgeführt, die Lagerkonzepte im grossen Massstab untersuchen. Eine kontrollierte Zone ermöglicht den überwachten Einsatz von Radionukliden, um den Transport radioaktiver Substanzen im Gestein direkt zu testen.

Heute beteiligen sich rund 25 Partnerorganisationen sowie Universitäten, Institute und Firmen aus verschiedenen Ländern an den Untersuchungen. Die Europäische Union und das Schweizer Staatssekretariat für Bildung und Forschung fördern finanziell einzelne Projekte. Das Felslabor leistet einen wichtigen Beitrag zum langfristigen Erhalt und zur Weitergabe des erworbenen Knowhows an zukünftige Generationen.

Aufmerksame Zuhörer
Aufmerksame Zuhörer
Messanordnung im Fels
Messanordnung im Fels
Verbindungsstollen
Verbindungsstollen

Der hochinteressante Vortrag von Dr. Weber war für uns Laien sehr aufschlussreich. Einmal mehr stellte ich fest, dass Informationen in der Presse betreffend radioaktive Abfälle oft sehr einseitig und alles andere als objektiv sind. Speziell möchte ich noch erwähnen, dass auch die NAGRA sich sehr bewusst der ganzen Verantwortung ist, welche sie mit ihrer Arbeit übernommen hat. Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, tiefer in die sehr interessante, aber komplexe Materie einzugehen.

Für den interessierten Leser möchte ich aber eine sehr interessante und lesenswerte Webseite aufführen:

Felslabor Grimsel der NAGRA

Nach dem eher technischen Vortrag, liess sich die Gruppe dann noch zu einer Kristallgrotte führen, welche bei den Bauarbeiten des Stollens entdeckt wurden. Ein wunderbarer Gegensatz.

Kristallgrotte
Kristallgrotte

Nach rund zwei Stunden, verliessen wir den relativ kühlen Stollen. (Durchschnittstemperatur 14°C)
Nach der Verdankung an die gute Führung durch BALU, bestiegen wir wieder unser Reisecar.

In Restaurant Bären in Guttannen stärkten wir uns bei einem guten Z'Vieri von den Strapazen. Der GVTB glänzte sogar in der Gaststube mit einem gesanglichen Auftritt.

BALU, unser Reiseorganisator
BALU, unser Reiseorganisator
ä Gute
ä Gute

Nach dem Reichlichen Essen und dem guten Wein, fuhren wir in bester Stimmung wieder Richtung Thun. Der Anlass war für uns Alle sehr interessant und aufschlussreich, An dieser Stelle einen riesigen Dank an den Organisator BALU.

Organisation: Balu, Bericht: Tukan, Fotos: Flex