Liedstrophen

Einige Liedstrophen unserer beliebtesten Kanten

Ça Ça geschmauset

  1. Ça Ça geschmauset, lasst uns nicht rappelköpfig sein!
    Wer nicht mithauset, der bleib' daheim!
    Edite, bibite collegiales, post multa saecula pocula nulla!
  2. Der Herr professor liest heut' kein Kollegium,
    drum ist es besser, man trinkt eins 'rum!
    Edite, bibite collegiales, post multa saecula pocula nulla!
  3. Auf, auf ihr Brüder, erhebt den Bacchus auf den Thron,
    und setzt euch nieder! Wir saufen's schon.
    Edite, bibite collegiales, post multa saecula pocula nulla!
  4. Hat dann ein jeder sein Pfeifchen Knaster angebrannt,
    so nehm' er wieder sein Glas zur Hand!
    Edite, bibite collegiales, post multa saecula pocula nulla!
  5. Denkt oft, ihr Brüder, an uns're Jugendfröhlichkeit,
    sie kehrt nicht wieder, die gold'ne Zeit.
    Edite, bibite collegiales, post multa saecula pocula nulla!

Hier sind wir versammelt (Antrittskantus)

  1. Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun,
    drum Brüderchen, ergo bibamus!
    Die Gläser, sie klingen, Gespräche, sie ruh'n;
    beherziget, ergo bibamus!
    Das heisst noch ein altes, ein tüchtiges Wort
    und passet zum ersten und passet so fort,
    und schallet ein Echo vom festlichen Ort,
    : ein herrliches ergo bibamus! :
  2. Ich hatte mein freundliches Liebchen geseh'n,
    da dacht ich mir: ergo bibamus!
    Und nahte mich freundlich, - da liess sie mich steh'n;
    ich half mir und dachte: bibamus!
    Und wenn sie versöhnet euch herzet und küsst,
    und wenn ihr das Herzen und Küssen vermisst,
    so bleibet nur, bis ihr was Besseres wisst,
    : beim tröstlichen ergo bibamus! :
  3. Mich ruft das Geschick von den Freunden hinweg;
    ihr Redlichen: ergo bibamus!
    Ich scheide von ihnen mit leichtem Gepäck,
    drum doppeltes ergo bibamus!
    Und was auch der Filz von dem Leibe sich schmort,
    so bleibt für den Heiteren doch immer gesorgt,
    weil immer der Frohe dem Fröhlichen borgt;
    : nun, Brüderchen, ergo bibamus! :
  4. Was sollen wir sagen vom heutigen Tag?
    ich dächte nur, ergo bibamus!
    er ist nun einmal von besonderem Schlag,
    drum immer aufs neue: bibamus!
    Er führet die Freunde durch's offene Tor,
    es glänzen die Wolken, es teilt sich der Flor,
    da leuchtet ein Bildchen, ein göttliches, vor,
    : wir klingen und singen: Bibamus! :

Ihr Brüder, wenn ich nicht mehr trinke

  1. Ihr Brüder, wenn ich nicht mehr trinke und matt von Gicht und Podagra,
    hin auf mein Krankenlager sinke, so glaubt, es sei mein Ende nah.
    Sterb' ich nun heute oder morgen, so ist mein Testament gemacht;
    : für das Begräbnis müsst ihr sorgen, doch ohne Glanz und ohne Pracht. :
  2. Beim Sarge lasst es nur bewenden, legt mich nur in ein rheinisch Fass;
    statt der Zitrone in den Händen, reicht mir ein volles Deckelglas!
    Im Keller sollt ihr mich begraben, wo ich so manches Fass geleert;
    : den Kopf muss ich beim Zapfen haben, die Füsse nach der Wand gekehrt. :
  3. Und wollt ihr mich zum Grab geleiten, so folget alle, Mann für Mann;
    um Gottes Willen lasst das Läuten, stosst wacker mit den Gläsern an!
    Auf meinem Grabstein setzt die Worte: Er ward geboren, wuchs und trank, -
    : Jetzt ruht er hier an diesem Orte, wo er gezecht sein Leben lang. :

O alte Burschenherrlichkeit (Schlusskantus)

  1. O alte Burschenherrlichkeit! Wohin bist du verschwunden?
    Nie kehrst du wieder, gold'ne Zeit, so froh und ungebunden!
    Vergebens spähe ich umher, ich finde deine Spur nicht mehr.
    : O jerum, jerum, jerum, quae mutatio rerum! :
  2. Den Burschenhut bedeckt der Staub, es sank der Flaus in Trümmer,
    der Schläger ward des Rostes Raub,erblichen ist sein Schimmer,
    verklungen der Kommersgesang, verhallt Rapier- und Sporenklang.
    : O jerum, jerum, jerum, quae mutatio rerum! :
  3. Wo sind sie, die vom breiten Stein nicht wankten und nicht wichen,
    die ohne Moos bei Scherz und Wein den Herrn der Erde glichen?
    Sie zogen mit gesenktem Blick in das Philisterland zurück.
    : O jerum, jerum, jerum, quae mutatio rerum! :
  4. Allein das rechte Burschenherz kann nimmermehr erkalten.
    Im Ernste wird, wie hier im Scherz, der rechte Sinn stets walten;
    die alte Schale ist nun fern, geblieben ist uns doch der Kern,
    : und den lasst fest uns halten! :
  5. Drum Freunde, reichet uns die Hand, damit es sich erneue,
    der alten Freundschaft heil'ges Band, das alte Band der Treue!
    Stosst an und hebt die Gläser Hoch, die alten Burschen leben noch,
    : noch lebt die alte Treue! :

Gaudeamus igitur

  1. Gaudeamus igitur, juvenes dum sumus;
    post jucundam juventutem, postmolestam senectutem
    : nos habebit humus! :
  2. Ubi sunt, qui ante nos in mundo fuere?
    Vadite ad superos, transite ad inferos
    : ubi jam fuere :
  3. Vita nostra brevis est, brevi finietur,
    venit mors velociter, rapit nos atrociter,
    : nemini parcetur. :
  4. Pereat tristitia! pereant osores!
    pereat diabolus, quivis antiburschius;
    : atque irrisores! :

Sei gegrüsst am Emmenstrande

  1. Sei gegrüsst am Emmenstrande, hoch von deinenm Felsenkern
    leuchtest weithin in die Lande, du mein Burgdorf du mein Stern.
    Blick vom Schloss aufs Städtchen nieder, wo ich einst so glücklich war,
    oh wie gerne kehrt ich wieder als ein fröhlicher Scholar.
  2. Schlangenzug nach jedem Bummel vorne tanzt der Fuchsmajor,
    mit dem alten Fackelstummel führet er den tollen Chor
    Über Bänke längs der Schiene, um ein holdes Paar herum,
    und am Schluss mit ernster Miene wackelt das Präsidium.
  3. Zehn Uhr schlägts, schon längst zu Hause sollt man sein um diese Uhr.
    der Pedell verlässt die Klause und begibt sich auf die Spur.
    Er besuchte 120'000 Pinten, geträulich nach dem Paragraph,
    und des morgens früh zu finden in der letzten tief im Schlaf das Schaf.
  4. Altes Haus, was soll dein Sinnen über Alltags-Ungemach?
    Lass Philisterherzen spinnen über Zeit, Geschäft und Fach.
    Wirf die Grillen in die Pfütze trink vom Jugendbrunnen Klar,
    nimm die alte schwarze Mütze und sei wieder ein Scholar.